Führerschein-Prüfung - der Vollständigkeit halber

Geschrieben von vinni am 29. März 2024 10:25 Uhr

    

Am Tag vor der Prüfung hatte ich noch Übungsstunden. Intensiv Grundfahraufgaben üben, die hatte ich auf der großen Maschine nämlich noch gar nicht absolviert. Ging an sich aber super, das Motorrad ließ sich schön manövrieren, hatte ich nicht erwartet. Nur die Kupplung geht da recht schwer, ich hab zu kurze Finger, und der Hebelwinkel war auch nicht optimal. Ergebnis: irgendwann hatte ich gar keine Kraft mehr in der Hand, jeder Zug schmerzte, und ich hab dadurch die arme Maschine dann mehrmals abgewürgt. Letztenendes haben wir dann abgebrochen, unter Schimpfen des Fahrlehrers, aber hilft ja nix. Damit dann nochmal eine Runde Überlandfahrt, die Strecke die der Prüfer dann auch fährt. Da konnte ich die Hand wieder ausruhen. Und es war gut, denn so wußte ich, daß in einigen Kurven Schotter liegt, den LKWs verloren haben.
Das Motorrad für den nächsten Tag gleich beim TÜV stehenlassen, der Fahrlehrer hat mich dann zurück zu meinem Auto gefahren, und dann heim und Arm ausruhen und schonen.

 

Am Prüfungstag zeitig aufgestanden, den Roller gesattelt und los. Da ich nicht wußte, wie gut ich durch die Baustelle komme, war ich sehr früh losgefahren, und damit auch sehr früh am TÜV angekommen. Der Prüfling vor mir fing gerade mit seiner Prüfung an, also konnte ich noch entspannen und warten. Und dann kam ich an die Reihe.
Erstmal raus auf den Übungsplatz, der Fahrlehrer hat die Straße gewählt die breiter ist, dort konnte ich die große Maschine besser wenden als in der anderen Straße, schonmal gut. Die Grundfahraufgaben hab ich alle aufs erste Mal geschafft, musste nichts wiederholen, auch wenn die nicht so astrein waren. War aber auch ein super Prüfer, geduldig, und er hatte wohl auch einen guten Tag. Heftige Schnitzer wie umgefahrene Kegel und so hab ich mir auch nicht geleistet. Ich vermute ich war etwas zu schnell im Schrittslalom, und Ausweichen mit vorher Bremsen hab ich ein wenig versaut, aber nicht so heftig; der Rest der Übungen war gut gelaufen. Meine Hand hatte zum Glück wieder genug Kraft für die Kupplung.
Na und dann raus auf die Straße. Da war ich dann erstmal entspannt. Fahren geht ja gut, bin ja kein Anfänger. Gut, alles in allem war ich vermutlich eher zu langsam als zu schnell, war aber nicht verkehrt, denn an dem Tag lag in mehr Kurven Schotter als am Vortag, und da will ich an der Prüfung dann auch nicht reinrutschen. Zurück beim TÜV drückt mir dann am Ende der Prüfer den Zettel in die Hand, mit dem ich beim Landratsamt dann meinen neuen Führerschein abholen kann (ich hab die Fahrschule in einem anderen Bundesland gemacht) - bestanden! 
Mit dem Fahrlehrer dann noch das Motorrad zurück zu seiner Garage gefahren, er hat mich dann wieder zu meinem Roller gebracht, und dann gings gut gelaunt nach Hause.

Nachmittags bin ich dann mit meiner Schwester "feiern" gefahren. Sie hat mir ein Stück Torte ausgegeben zur Feier des Tages. Auf dem Heimweg fing es an mit regnen; na zum Glück hatte ich vormittags Sonnenschein. Und während wir da so fahren, nimmt ihr Auto plötzlich kein Gas mehr an. Klang, als hätte man die Kupplung getreten gehalten während man Gas gibt. Also erstmal in den nächsten Feldweg gerollt. Ausgemacht, nochmal versucht, selbes Spiel. Nach gut 1 1/2 Stunden kam dann endlich auch der ADAC (der war vorher bei einem Auftrag auf der Autobahn, in Gegenrichtung zu uns, drum hat das wohl gedauert), der hat uns und das Auto dann in die Werkstatt geschleppt. Kupplung kaputt.
Was für ein aufregender Tag... 

Donnerstag bin ich dann nach der Arbeit direkt durch zum Landratsamt. Zettel in der Hand, Nummer gezogen, und dann erstmal vor der Tür im Regen gewartet bis meine Nummer aufgerufen wird... Die Regenjacke war vom Vortag natürlich noch zuhause zum Trocknen aufgehängt, wir hatten ja im Regen auf den ADAC gewartet (also bis er das Auto aufgeladen hatte, davor blieben wir im trockenen Auto), bzw dann eben im Regen von der Werkstatt nach Hause gelaufen. Als meine Nummer erschien hab ich dann das Zimmer gesucht, meinen Zettel überreicht samt Ausweis. Hatte damit gerechnet daß die den Führerschein erst mit der Bestätigung in Auftrag geben und dann Termin machen oder an meine Gemeinde schicken, nein sie ging ins Nebenzimmer und holt den Papierkram, darunter mein neuer, nun um einige Klassen erweiterter, Führerschein. Da hab ich doch gern meinen alten abgegeben.
Jetzt ist es amtlich und offiziell, und damit auch noch ohne zeitliche Verzögerung, mit der ich ursprünglich gerechnet hatte.
Und wenn ich irgendwann mal genug Geld habe, und eine Entscheidung getroffen habe, dann gibt es auch den für mich passenden, großen Roller. Bis dahin schau ich mir die Entwicklung auf dem Markt an, und fahre mal vielleicht ein paar Roller probe, um zu wissen, was sich wie bequem fährt. 

Kommentare

Hallo Vinni,
sehr schön und Gratulation.

Bericht liest sich klasse, haste ja sehr viel erlebt und bleibt sicherlich noch lange in Erinnerung.
DLzG von Jürgen
😘 Super , all Zeit gute Fahrt 😘
schöner Bericht👍

LG Mikey