TÜV in Frankreich

TÜV in Frankreich

von Franzmann am 21.05.2024 11:03

Im Zuge neuer EU Richtlinien müssen nun auch Zweiräder in Frankreich zum TÜV und das ab 49,9ccm Motorgröße.
Es gab deswegen in Paris und anderen Städten riesen Demos mit tausenden von Teilnehmern. 
Die Info war, daß Zweiräder alle 2 Jahre zum TÜV müssen. 
Heute Morgen habe ich einen TÜV Termin für's Auto gemacht und gleich wegen dem Roller nachgefragt. 
Nach Sichtung meiner Papiere wurde mir ein Schrieb gezeigt aus dem hervorgeht, daß alle Zweiräder mit Erstzulassung nach 01.01.2017 zum ersten Mal nach 5 Jahren zum TÜV müssen.
Mein Forza hat EZ April 2022 und muß hier das erste Mal April 2027 zum TÜV. 
Habe ich noch etwas Zeit.

Re: TÜV in Frankreich

von Pehani am 21.05.2024 11:42

Servus
vorher gab's für Zweiräder keinen TÜV in Frankreich?? Auch mal interessant zu wissen. Und jetzt nach 5 Jahren zum TÜV 🧐 Egal, was man vom TÜV grundsätzlich hält (Hab ich auch ne Meinung zu) , das kann man sich dann auch gleich ganz schenken. Eine sicherheitstechnische Prüfung erst nach 5 Jahren macht nicht viel Sinn, da hat z. B. Rhöni ja schon gut 150.000 km gefahren 😁, und dann kuckt der Prüfer "des Vertrauens" erstmals ob das Zweirad noch verkehrssicher ist. 
Ich würde vorschlagen, in Gegenzug muss man in Deutschland dann halt jedes Jahr zum TÜV, dann stimmt der Durchschnitt in Europa wieder. 

Grüsse aus Meitingen
Peter
Herbsttour 2024 - Nmax 155
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Re: TÜV in Frankreich

von Seeraeuber am 21.05.2024 12:39

Den Antrag Peter würde ich unterstützen 😄

Gruß vom Seeräuber Klaus

Re: TÜV in Frankreich

von Franzmann am 21.05.2024 13:41

Es ist irre, wie hoch die Unterschiede in Europa sind. Wenn man denkt, daß durch die EU einheitliche Regeln gelten, weit gefehlt.
In Frankreich müsste bisher kein Zweirad zum Tüv, egal mit wieviel Leistung. 
Im Gegenzug gab es in Frankreich bis vor 2 oder 3 Jahren eine 100 PS Grenze beim Zweirad. Diese gibt es nun nicht mehr, Voraussetzung ist, daß das Zweirad ab Werk die Euro5 hat.
Ein älteres Motorrad mit z.B. Euro3 und 150PS darf hier nach wie vor nicht gefahren werden. Schlupfloch ist, daß Franzosen Motorräder auf Freunde, Bekannte, Familie oder sonst was in Deutschland anmelden. Mit deutschem Kennzeichen geht das.

Anhänger und Wohnwägen müssen hier auch nicht zum Tüv 
Bis 350km zGG braucht ein Anhänger hier kein Nummernschild, Anhänger bis 500kg zGG, also klassische Gartenanhänger sind automatisch über die Autoversicherung mitversichert.  Man geht zur Prefekture( Zulassungsstelle) und bekommt für den Hänger die gleiche Nummer wie für's Auto.
Erst über 500kg zGG braucht der Anhänger ne eigenständige Versicherung und ein eigenes Kennzeichen. Viele kaufen z.B. die Globus 750kg Anhänger und lassen die in den Papieren ablasten auf 500kg. Das spart Versicherung und der Hänger kann technisch 750kg, d.h. die werden ordentlich beladen. 😊
Zum Tüv jedoch müssen alle nicht.
Mein Wohnwagen, ein Fendt mit 1800kg muss hier nicht zum Tüv, muß nicht zur Gasprüfung, ob die Gasschläuche an der Duo-Control älter als 5 Jahre sind, oder wie alt die Reifen sind, interessiert hier niemanden. Anmelden, versichern, fertig.
GEZ wie in Deutschland oder sonst was, gibt es hier nicht. Strompreise sind moderater, Arbeitspreis Tagstrom ca. 20-22 Cent die kW/h, Nachstrom 15-18 Cent die kW/h, Wasser, Abwasser, Müll....viel günstiger.
Notartermine laufen hier ganz anders, Immobilien kosten ganz anderes Geld.....
Wenn man die Lohnsteuer macht und Fahrt-KM abrechnet, muß man angeben, wieviele PS das Auto hat. Es zählt aber nicht der Wert im Schein ( Carde Grise), also kW x 1,36, sondern die " französischen " PS. Diese werden errechnet aus nem Mix von Gewicht, Leistung und Euro Klassifizierung....
Und so gibt es zig Änderungen....wenn ich länger überlegen würde, würde mir noch mehr einfallen...
Ach ja, die deutsche Umweltplakette ist hier ungültig, aber das hatten wir hier schon.
Die Lohnsteuer ist hier auch anders. Ich arbeite in Deutschland und zahle Lohnsteuer nach Frankreich. Bei mir ist erst mal Brutto= Netto minus KV + RV + Sterbekase.
Der Lohnsteuerunterschied ist heftig. Bei gleichem Bruttolohn habe ich als Single in Frankreich gut 6000€ mehr in der Tasche pro Jahr, sind gut 500€ pro Monat mehr für Nichtstun.

Re: TÜV in Frankreich

von Pehani am 21.05.2024 14:49

Servus
die große europäische Gemeinschaft, überall alles anders, jeder macht was er will. In Deutschland ist alles geregelt, nicht immer zum allgemeinen Vorteil...... 

Grüsse aus Meitingen
Peter
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Re: TÜV in Frankreich

von Seeraeuber am 21.05.2024 19:33

Die Regelwut unserer Politik und der Bürokratismus Ufern wirklich aus und es ist wirklich an der Zeit dem Einhalt zu gebieten.
Aber man muss auch sagen, diese Schlickschusterei ist auch darin begründet das jeder Staat gerne sein eigenes Süppchen kocht und sich auf seine Staatenhoheit beruft.

Gruß vom Seeräuber Klaus

Re: TÜV in Frankreich

von Burgi21 am 21.05.2024 20:46

Re: TÜV in Frankreich

von Franzmann am 22.05.2024 09:29

Problem ist halt immer, all diese unterschiedlichen Regeln auf einen Nenner zu bringen. In jedem Land haben sich alle Regeln in einem jahrelangen Prozess irgendwie eingeschliffen und bewährt, jetzt kommt die EU und alles soll vereinheitlicht werden. 
Aber wer ist jetzt der Maßstab ? An wen soll das angepasst werden ? Ist schwierig.
Je länger ich in Frankreich wohne, sein nun genau 2 Jahren, desto mehr fällt mir z.B. die Verblendung Deutschlands auf, zu meinen man wär der Mittelpunkt Europas und hätte mehr zu sagen als andere oder die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Nicht falsch verstehen, in Deutschland läuft vieles gut, aber vieles eben auch nicht und andere Länder finden unsere Prozesse oft genauso merkwürdig wie wir deren.....

Re: TÜV in Frankreich

von Seeraeuber am 22.05.2024 10:10

Die Probleme sind eben vielschichtig. Einerseits hast Staaten in der EU die wirtschaftlich mit anderen bei weitem nicht mithalten können. Plus das vieles einstimmig und nicht mit Mehrheitsbeschluss beschlossen werden kann.
Deine Sichtweise was Deutschland betrifft finde ich etwas befremdlich. Es kann durchaus sein das die Wahrnehmung außerhalb der Grenzen hier und da in diese Richtung gehen aber es dürfte auch hier und da Kalkül sein. Einerseits fordert man von Deutschland sich stärker einzubringen NATO, UNO usw, anderseits will man keinerlei Einmischungen in innere Angelegenheiten. Schaut man sich an wer wieviele Flüchtlinge aufnimmt gibt es auch sehr eklatante Unterschiede.
Nehmen wir die Griechen, haben von Deutschland einige Scheine bekommen um ihr marodes System wieder auf die Beine zu kommen. Und danach? Eigentlich könnte man jetzt von den Deutschen ja Reparationsleistungen noch sich holen. Mit welchem Recht? Mir ist nicht bekannt das es einen Friedensvertrag gibt. Aber wir waren schon immer sehr großzügig im Verteilen von Geldern nach 45 bis heute.
Ich gehöre zu einer Generation die rein gar nichts mit dem Krieg zu tun hatten. Wer aber sich die politische Weltkarte genauer anschaut wird feststellen, viele haben so ihre Leichen im Keller nur darüber spricht man wenig bis kaum.

Um auf das eigentliche Thema zu kommen, weitere Ausführungen kommen meinerseits hierzu nicht mehr, so haben die Franzosen mit ihrem TÜV ja richtig Glück.

Gruß vom Seeräuber Klaus

Re: TÜV in Frankreich

von Pehani am 22.05.2024 10:35

Servus
wird jetzt zu politisch hier, hat hier eigentlich nichts zu suchen. 

Ich würde vorschlagen (Nicht so ganz ernst gemeint 😁),  in Sachen Zweiräder ohne TÜV, bzw. mit 5 - Jahre TÜV, Einreiseverbot in Deutschland, bzw. in Deutschland 2 - Jahres TÜV - Stempel einholen zur freien Fahrt auf unseren Straßen. 
In Österreich machen se auch was sie wollen, Sperrung aller Nebenstraßen in der Urlaubszeit für Durchreiseverkehr.
Wie gesagt, um Shitstorm vorzubeugen, ist nicht ernst gemeint 😁😊

Grüsse aus Meitingen
Peter
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