Mich hetzt ja keiner
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Mich hetzt ja keiner
von stormy.monday am 19.06.2024 13:38Da Ihr ja offensichtlich gerne Reiseberichte lest, und ich sie gerne schreibe, weil ich dann meine ganze Reise noch einmal erleben kann, hier noch ein weiterer...
Es wäre übertrieben zu sagen, ich wäre nur deswegen gefahren, damit ich für Euch was zu schreiben hätte. Es ging mir ganz unspektaluär darum, alte Freunde mal wieder zu besuchen, noch mal ein wenig aus dem Alltagstrott rauszukommen, und meinem motorisierten Wegbegleiter seine Kinderstube zu zeigen.
Los ging es also am 12. Juni.
Zwar bin ich mal wieder früh wach, aber da die Freunde, die ich besuchen werde, erst nachmittags erreichbar sind, gestaltet sich auch mein Aufbruch nach Norden sehr entspannt.
Ich kann in aller Ruhe frühstücken und die gepackten Sachen – verteilt auf 2 Packtaschen und das Topcase – am Roller verstauen.
Günstig getankt, Reifendruck und Öl kontrolliert habe ich gestern schon. So brauche ich nur noch etwas pekuniäre Reiseunterstützung, die ich mir an der lokalen Geldverteilstelle besorge.
Und schließlich geht es gegen 10:00 endlich los Richtung Bremen.
Längere Strecken lege ich mit dem 125er auf der Autobahn zurück. So auch heute.
Diese Entfernung über Landstraße, mit immer wieder in Orte hinein, und anschließend wieder langsam schneller werden, bremst mich gefühlt zu sehr aus. Ich bräuchte wahrscheinlich für die Strecke die doppelte Zeit, und dafür habe ich nicht die Geduld.
Vor Ort Touren fahren geht dann gerne über kleine- und Landstraßen.
Wie immer, wenn ich alleine unterwegs bin genieße ich es, mit niemandem Wegstrecke, Tempo und Pausen absprechen zu müssen.
Zunächst geht es die A3 in Richtung Norden. Aus der wird dann die A2, die ich schließlich in Richtung A43 / Münster verlasse.
Hinter Recklinghausen habe ich die ersten 75 Km geschafft und gönne mir die erste Pause für Flüssigkeiten aus mir raus und in mich rein.
Auch ein Zigarettchen hat es noch gegeben.
Und schon bin ich wieder on the Road.
Bei Münster wechsele ich auf die A1 in Richtung Bremen.
Rund 100 Km später gibt es die nächste Pause am Rasthof Tecklenburger Land.
Bisher hat das Wetter prima mitgespielt. Von dem mal wieder angesagten Regen ist weit und breit nichts zu sehen. Also nehme ich mir die Zeit, in strahlendem Sonnenschein meine üblich Unterwegsmahlzeit aus Brötchen, Minisalami und Thermoskannenkaffe zu genießen.
Schließlich machen sich mein Flügeltier und ich wieder daran, etliche Km Autobahn unter uns hindurch verschwinden zu lassen. Auch Staus haben wir so gut wie gar nicht. Ab und zu mal mit gebremstem Schaum unterwegs, aber uns hetzt ja keiner.
Fahre niemals schneller als Dein Schutzengel fliegen kann...
Sym Superduke > Piaggio Sfera125RST > Hyosung Hyper > Vespa ET4 > 3X Aprilia Atlantic125 > Suzuki Epicuro > Honda Pantheon 4 Takt > Peugeot Satelis RS 125 > Burgman 125 K9 > Burgman 125 K3 + Peugeot Ludix > Peugeot Citystar 125 (+ Kymco Agility 50 ) > Malaguti Madison 125 > Peugeot Satelis 125 > Suzuki Epicuro (geborgt) > Honda Forza 125
Re: Mich hetzt ja keiner
von stormy.monday am 19.06.2024 13:58Als ich meinem Ziel schon ganz bedenklich nahe gekommen bin, ist mir noch mal nach Pause zumute.
Der Rasthof Wildeshausen empfängt mich trocken mit wolkigem Himmel.
Eigentlich will ich nur mal eben nach dem Öl sehen und vorsichtshalber etwas nachfüllen.
Da trifft mich ein Tropfen auf den Kopf. Dem folgen sofort zwei weitere. Ein Blick in den Himmel sagt mir: Wenn Du nicht klatschnass werden wilsst, solltest Du Dich beeilen.
Eine Minute später hat sich das eben noch entspannte Bild kollossal verändert
Mich hetzt ja keiner....
Nach 10 Minuten ( und 2 Zigaretten ) ist der Regen wieder abgezogen.
Also rauf aufs Reisegfährt und wieder los.
Offensichtlich ist so ein 125er doch ganz schön schnell. Jedenfalls habe ich in Nullkommanichts den Regen wieder eingholt. Also direkt wieder auf den nächsten Parkplatz. Dann eben doch Regenanzug...
Jetzt regensicher verpackt geht es weiter, und dieses Mal regnet es auch erstmal weiter. Aber so weit hab ich es ja eh nicht mehr.
Uns so kann ich denn nach 310 Km und entspannten 5 Stunden Fahrzeit meine Freund in Bremen in die Arme schließen,
um anschließend hinter Ihm nach Delmenhorst zu fahren, wo meine heutige Fahrt dann endgültig endet.
Wir haben einen schönen Abend mit netten Gesprächen gehabt, dem eine gute Nacht auf dem Sofa im Wohnzimmer folgt.
13. Juni
Lange schlafen ist bei meinen Freunden nicht angesagt, da der Sohn früh zur Schule raus mus.
Also bin ich um 7:00 auf. Das Wetter ist mal wieder bestenfalls durchwachsen angesagt. Aber das schränkt ja meinen Tatendrang nicht ein.
Ich war schon lange nicht mehr an der Nordsee, und von Delmenhorst ist es ja nicht mehr so weit dahin. Da meine Freunde beide arbeiten müssen, bin ich also mal wieder solo auf Tour.
Die 120 Km bis Neuharlingersiel fahre ich mit einer Tankpause im Stück und mehr oder weniger trocken.
Nach rund 2 Stunden treffe ich am Hafen auf alte Bekannte, von denen sich der eine aber nicht die Bohne um mich kümmert.
Dann eben nicht, denke ich mir.
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Re: Mich hetzt ja keiner
von stormy.monday am 19.06.2024 14:03Obwohl ich eigentlich tourtypisch warm angezogen bin, und nicht mal richtig nass geworden bin, ist mir doch zum Ende der Fahrt etwas „frisch" geworden. Ich kenne Neuharlingersiel schon von vorherigen Urlauben, weis also, wohin ich mich jetzt wenden kann.
Wenn Ihr mal hier seid und eine gemütliche Pinte sucht, schaut mal im Datteien vorbei:
Bilää
Zum Aufwärmen soll es eigetlich nur nen schöner Cappuccino sein. Vom Preis/Leistungsverhältnis macht ein Frühstück mit Cappuccino viel mehr Sinn! Also – Bitteschön:
Derart gestärkt, und gerade mal regenpausiert mache ich mich also daran, mir den zentralen Bereich von Neuharlingersiel zu erschlendern.
Das Sielpumpwerk:
Der Hafen:
Dat Störmhuus:
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Re: Mich hetzt ja keiner
von stormy.monday am 19.06.2024 14:07Neben dem Rollerfahren ist das Fotografieren eine Leidenschaft von mir. Auch wenn das Meer, das ich eigentlich sehen wollte, sich gerade vor mir versteckt, finden sich trotzdem verschiedenste Motive, die ich sowohl als Erinnerung, als auch für den PC zu Hause festhalten kann, um sie später mal z.B. als Hintergründe für Powepoints zu benutzen.
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Re: Mich hetzt ja keiner
von stormy.monday am 19.06.2024 14:13
Schließlich geht es rund um den Hafen wieder zurück Richtung Fährhafen.
Vorbei an einem Seenotrettungskreuzer der DGzRS.
wo ich meinen Roller abgestellt habe. Wo anders findet man hier kaum einen Parkplatz fürs Gefährt, egal wie viele Räder das hat...
Natürlich ist das Fischbrötchen an der Bude am Hafen noch Teil de Pflichtprogrammes! Lecker!!
Für den Rückweg gibt es dann mal wieder Autobahn. Könnte ja schneller gehen (tut es in diesem Fall aber nicht, wegen Baustelle), fährt sich außerdem im Regen besser als Landstraße. Aber auch Regen bleibt nie lange. Und wenn schon Sonne, warum nicht noch mal 'n Päuschen?
Gut wieder in Delmenhorst ist für abends noch Abendessen bei einem wirklich guten Inder angesagt. Schon wieder lecker!!! Ist halt einfach nen lecker Urlaub.
Die Nacht auf dem Sofa war wieder kurz...
14. Juni
Da ich nun schon mal im Norden bin, hätte es ja vielleicht die Möglichkeit gegeben, den Einen oder Anderen aus dem Burgmanforum mal persönlich kennen zu lernen. Leider haben 2 Leute so kurzfristig keine Zeit – nicht jeder hat so wie ich Urlaub oder kurzfristig Zeit.
Einen alten Burgmanorumskollegen aus Bremen erreiche ich telefonisch nicht. Da das Wetter durchaus annehmbar zum fahren ist, und ich ja sowieso gerne unterwegs bin, beschließe ich, auf gut Glück mal bei Ihm vorbei zu fahren, vielleicht ist er ja in der Zwischenzeit zu Hause.
Auf dem Weg zu Ihm geht es in Vegesack mit der Fähre über die Weser.
Tatsächlich treffe ich Stephan zu Hause an, und er scheint sich wirklich zu freuen, mich zu sehen.
Erinnert sich hier noch jemand an den KiKaHa? Wir haben ein Stündchen zum plaudern, dann muß ich wieder los.
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Re: Mich hetzt ja keiner
von stormy.monday am 19.06.2024 14:19Es geht weiter zu meinem Freund, der mit seinen Fahrschulkollegen jeden Freitag mittags grillt, Zu diesem Treffen bin ich dazugebeten worden. Auch hier mal wieder lecker gegessen, und mein Honda hat sich dort auch wohl gefühlt, stand er doch hier ein dreiviertel Jahr in der Halle, bevor ich ihn von seinem Standuhrdasein erlösen und nach Mettmann entführen durfte.
Nachmittags hat die Familie einen Termin in Bremen, wohin ich sie begleite. Während Mutter und Sohn den Termin wahrnehmen, schlendern Freund und ich durch bremen, wo ich auch wieder auf einen altem Bekannten treffe:
Und Abends gab es dann, auch wenn ich nicht der absolute Fußballfan bin, das erste Spiel der Fussball EM. War auch lecker anzusehen...
15. Juni
Heute soll es also wieder nach Hause gehen.
Ein Blich aus dem Fenster zeigt : Regen, und zwar nicht wenig. Mich hetzt ja keiner...
Etwa eine Stunde später kommt die Sonne raus. Gute Gelegenheit, den Roller zu bestücken.
Als das gerade erledigt ist, fängt das Tropfenfallen wieder an. Mich hetzt ja keiner...
Ein Blick aufs Regenradar sagt mir es soll zwar bald eine Regenpause geben, aber auf dem Weg in Richtung Süden sollen mir immer wieder Regengebiete entgegen kommen. Also wechselt der Regenanzug mal wieder seinen Platz. Er velässt das Topcase und schmiegt sich kurz darauf an meinen Astralkörper. Und da es mittlerweile gegen 11:00 ist, beschließe ich mich jetzt auf den Weg zu machen.
Auf ebendiesem wechseln sich wolkige und regnerische Abschnitte ab, aber im Gesammten lässt es sich ganz gut fahren. Ich merke allerdings, das Wind und Regen im Zusammenspiel mit Gepäckgewicht und Windwiederstand durch die Packtaschen meinem 125er doch etwas zusetzen. Auch wenn ich mittlerweile freiwillig selten mal schneller als 100Km/h fahre, so fällt es mir bzw meinem Flügeltier doch immer mal wieder schwer, selbst diese Geschindigkeit zu erreichen. Fahre ich eben etwas langsamer, mich hetzt ja keiner...
Am Rasthof Dammer Berge lege ich die erste Pause ein. Hier sitze ich immer wieder gerne im Rasthaus, das quer über die Autobahn gebaut ist, so das man von oben auf die Fahrbahnen schauen kann.
Ich gönne mir ein warmes Mittagessen im Rasthof. Als ich das Rasthaus verlasse sieht das Wetter immer noch sehr wechselhaft aus. Also bleibt der Regenanzug vorerst noch an mir.
Als ich dann an der A43 bei Marl noch einmal ein „Mini-Rasthaus" aufsuche, scheint die Sonne schon wieder stabil.
Also Regenanzug aus und in das Topcase verstaut. Dann nochmal „rasten", trinken, rauchen, und ab auf die letzte Etappe.
Und schließlich:
Fazit: Mal wieder ein paar schöne Tage mit meinem Rollerle verbracht.
Mal wieder im Großen und Ganzen Glück mit dem Wetter gehabt.
Mal wieder knapp 1000 Km mehr auf der Uhr.
Mal wieder festgestellt: Was ist es doch schön, wenn man sagen kann:
MICH HETZT JA KEINER1
Fahre niemals schneller als Dein Schutzengel fliegen kann...
Sym Superduke > Piaggio Sfera125RST > Hyosung Hyper > Vespa ET4 > 3X Aprilia Atlantic125 > Suzuki Epicuro > Honda Pantheon 4 Takt > Peugeot Satelis RS 125 > Burgman 125 K9 > Burgman 125 K3 + Peugeot Ludix > Peugeot Citystar 125 (+ Kymco Agility 50 ) > Malaguti Madison 125 > Peugeot Satelis 125 > Suzuki Epicuro (geborgt) > Honda Forza 125
Re: Mich hetzt ja keiner
von dieter2008 am 19.06.2024 14:41Danke für den schönen Bericht.
Dieter
Viele Grüße aus Baden
Re: Mich hetzt ja keiner
von Rf-Admin am 19.06.2024 14:43Super gemacht, der Admin hat Scooties dafür regnen lassen.
© ROLLERFREUNDE.DE 2024
Re: Mich hetzt ja keiner
von Westfale am 19.06.2024 15:08Wieder ein toller Bericht
von Dir Sebastian.
Klasse👏👏👏👍👍👍
Grüße vom Kamener Kreuz
Theo